Kurzbiografien

Michael Windfuhr, stellvertrender Direktor

© DIMR/A. Illing

Michael Windfuhr hat in Heidelberg Politikwissenschaft, Germanistik und Geographie studiert. Nach dem Studium hat er über zwei Jahrzehnte die internationale Menschenrechtsorganisation FIAN (FoodFirst Information and Action Network) mit aufgebaut, die sich um die Durchsetzung des Rechts auf angemessene Ernährung einsetzt. Dort war er zuerst für die Fallrecherchen in Lateinamerika zuständig, dann zehn Jahre Vertreter von FIAN bei den Vereinten Nationen und anschließend Generalsekretär. In dieser Zeit beteiligte er sich maßgeblich an den Standard setzenden Prozessen für das Recht auf angemessene Nahrung wie der Entwicklung der freiwilligen Leitlinien zur Umsetzung des Rechts auf Nahrung, die im November 2004 von der Welternährungsorganisation (FAO) einstimmig angenommen wurden. 2006 wurde er Menschenrechtsdirektor bei Brot für die Welt und dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche von Deutschland. In dieser Zeit hat er im Bereich der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte besonders zum Recht auf Wasser und Sanitärversorgung, zum Recht auf soziale Sicherheit und zum Zusammenhang von Armut und Menschenrechten gearbeitet. Im Bereich der bürgerlichen und politischen Menschenrechte setzte er sich besonders für den Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen und die Absicherung politischer Spielräume für die Zivilgesellschaft ein. Darüber hinaus war er über viele Jahre Lehrbeauftragter am Institut für Politische Wissenschaften der Universität Heidelberg.

Seit 2011 ist er stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte, der nationalen Menschenrechtsinstitution Deutschland. Er begleitet seit 2014 den Umsetzungsprozess des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte in Deutschland. Seit 2017 ist er Mitglied des Ausschusses der Vereinten Nationen für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte, der die Umsetzung des entsprechenden Menschenrechtspaktes durch die Vertragsstaaten überwacht. Er ist zudem Mitglied im unabhängigen Beschwerdemechanismus der drei Entwicklungsbanken aus Deutschland (DEG), Frankreich (Proparco) und den Niederlanden (FMO).

Veröffentlichungen

Auswahl

  • Windfuhr, M. (2023): Rechtspolitische Einordnung von Lieferkettensorgfaltsplichten-Gesetzen, in Kaltenborn / Krajewski / Rühl / Saage-Maaß: Lieferkettensorgfaltspflichtenrecht, Beck´sche Kurz Kommentare, München 2023, im Erscheinen, PP 4-13

  • Windfuhr, M (2022): Menschenrechte werden Standards, in: Schwager, Bernd (Hrsg): CSR + Nachhaltigkeitsstandards – Normung und Standards im Nachhaltigkeitskontext, Springer Berlin / Heidelberg.

  • Windfuhr, M. (2022): Schutz für de Schwachen. Die Entwicklung des internationalen Menschenrechts-schutzinstrumentariums – Wie unteilbar und universell werden Menschenrechte umgesetzt?, in Weltsichten, 4 /2022

  • Windfuhr, M (2021): Recht auf Nahrung – Fundament resilienter Ernährungssysteme, in Welternährung, Fachjournal 6 /2021

  • Windfuhr, M. (2019): Bedeutungswandel der Menschenrechte: Anmerkungen und Beobachtungen zur Menschenrechtsarbeit angesichts aktueller Herausforderungen. In: Menschenrechte für Wen? Heidelberg, Studium General, Heidelberg University Publishing, PP. 69-102, Heidelberg. [Change of Meaning of Human Rights: Comments and Observations on Human Rights Work Facing Current Challenges]

  • Windfuhr, M. (2018): Klimaflucht und Menschenrechte. In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft 31 (1/2), PP. 117–131. [Climate based Migration and Human Rights]

  • Windfuhr, M. (2017): Safeguarding human rights in land related investments. Comparison of the Voluntary Guidelines Land with the IFC Performance Standards and the World Bank environmental and social safeguard framework. German Institute for Human Rights, Berlin.

  • Windfuhr, M. (2016): Fluchtursachen und ländliche Entwicklung. Komplexe Zusammenhänge und falsche Erwartungen - ein Zwischenruf zur aktuellen Flüchtlingskrise. In: Der kritische Agrarbericht: Hintergrundberichte und Positionen zur Agrardebatte 4, PP. 86–88. [Causes of Flight and Rural Development]

  • Windfuhr, M. (2016): Zögerliche Umsetzung. Der politische Wille reichte nicht weiter: Deutschland setzt die UN-Leitprinzipien um - mit kleinen Schritten. Zur Verabschiedung des deutschen Nationalen Aktionsplans für Wirtschaft und Menschenrechte. German Institute for Human Rights, Berlin. [Hesitant Implementation. The Political Will Was Not Enough: Germany Implements the UN Guiding Principles - With Small Steps. On the Adoption of the German National Action Plan for Business and Human Rights]

  • Windfuhr, M. (2014): Water for food: a human rights obligation. How states can manage conflicts between the human right to water and the human right to adequate food. Berlin: German Institute for Human Right

  • Windfuhr, M. (2014): Ernährung garantiert? In. Imhof-Rudolph, Heike u.a. (Hg.): Ernährungssicherheit im 21. Jahrhundert. Potsdam: WeltTrends [Food guaranteed, Food Security in the 21st century]

  • Windfuhr, M. / Yeshanew, Sisay A. /  (2014): International dimensions of the right to adequate food. Food and Agriculture Organization of the United Nations, (FAO), Rome.

  • Bals, Ch. / Harmeling, S. / Windfuhr, M. (2008): Climate Change, Food Security and the right to food, Study written for Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe and Germanwatch, Stuttgart.

  • Windfuhr, M. (2005) (ed.): „Beyond the Nation State. Human Rights in Times of Globalisation”, Uppsala.

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