Menschenrechtsschutz

75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

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© United Nations

Am 10. Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. Sie ist ein Meilenstein im Einsatz für die Menschenrechte. In 30 Artikeln werden bürgerliche, politische, kulturelle, wirtschaftliche und soziale Rechte definiert. Sie gelten für jeden Menschen - unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Religionszugehörigkeit - einfach weil wir Menschen sind. 75 Jahre später ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte immer noch hochaktuell und in über 500 Sprachen übersetzt. Sie bildet die Grundlage für weitere 70 Menschenrechtsverträge.

„Wir stehen heute an der Schwelle eines großen Ereignisses im Leben der Vereinten Nationen und im Leben der Menschheit. Diese Erklärung kann die internationale Magna Charta aller Menschen werden.“

Eleanor Roosevelt, Vorsitzende UN-Menschenrechtskommission 
Entstehungsgeschichte der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

Warum gibt es die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte überhaupt? Die Antwort finden Sie in unserer kleinen Entstehungsgeschichte der AEMR. Und auch, wer sich für die Formulierung „jeder“ und „alle“ statt „alle Männer“ sind Träger*innen von Menschenrechte einsetzte. Zusätzlich gibt es eine Bildergalerie mit historischen Aufnahmen vieler Akteurinnen und Akteure.

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© UN Photo
Bedeutung der AEMR: „Menschenrechte müssen stets aufs Neue erkämpft werden“

Vor 75 Jahren verkündete die UN die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Damals hofften Menschen auf der ganzen Welt auf die Verwirklichung von Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Wie steht es heute um die Verwirklichung der Menschenrechte? Ein Gespräch mit Frau Rudolf, der Direktorin des Instituts, und Michael Windfuhr, dem Stellvertretenden Direktor des Instituts.

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Registerkarte mit Aufschrift Human Rights
© iStock.com/oonal

„Human rights is a force to reckon with, not because it serves the interests of the powerful, but because it has captured the imagination of the powerless.“

Volker Türk, UN High Commissioner for Human Rights 
Die Artikel der AEMR

Die deutsche Übersetzung der 30 Artikel der AEMR entdecken Sie hier. Die Gleichheit vor dem Gericht, das Recht auf Leben und Freiheit oder das Verbot von Folter sind Beispiele für die vielfältigen Themenfelder der Erklärung.

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© OHCHR
Bildungsmaterialien

Für Lehrende, Schüler*innen und Interessierte entwickelt das Deutsche Institut für Menschenrechte Bildunggsmaterialien. Auch für die AEMR und Menschenrechte im Allgemeinen gibt es Übungen, um Wissen zu vertiefen, hier haben wir sie versammelt.

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Vogelperspektive eines Kindes, das an einem Tisch sitzt. Es malt ein Bild und hat eine Federmappe mit Stiften in verschiedenen Farben neben sich liegen.
© pixelio.de/Thommy Weiss

Menschenrechte im Fokus – Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Wieso die Gedanken und Visionen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heute noch hochaktuell sind, führt Institutsdirektorin Beate Rudolf in diesem Video aus, das Teil der Reihe „Menschenrechte im Fokus“ ist.

Nachgefragt: Die AEMR und ich

Wir haben Sie gefragt, welche Bedeutung die AEMR für Sie heute hat oder ob ein bestimmter Artikel für Sie besonders wichtig ist. Das sind Ihre Antworten!

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Textgrafik Markus Krajewski, Professor für Völkerrecht an der FAU Nürnberg-Erlangen: "Artikel 28 AEMR begründet einen Anspruch auf eine internationale Ordnung, in der die Menschenrechte voll verwirklicht werden. Damit ist klar: Auch die Vereinten Nationen, die Weltbank oder die Welthandelsorganisation müssen die Menschenrechte achten und fördern."
© Harald Sippel
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Textgrafik Michael Schwandt, Leiter der Abteilung Menschenrechtsbildung am DIMR: „Der 19. Artikel liegt mir besonders am Herzen – er begründet die Meinungs- und Informationsfreiheit. Der offene Zugang zu Informationen, die ungehinderte Kritik von Missständen und die freie Diskussion über die richtigen Wege zu ihrer Beseitigung sind unabdingbar, um den Menschenrechten Geltung zu verschaffen.“
© DIMR/ B. Dietl
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Textgrafik Katja Gloger, Journalistin, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Sprecherin, RSF Reporter ohne Grenzen, Berlin: „Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung, heißt es in Artikel 19. Dazu gehört die Freiheit der Presse und das Recht, ohne Angst zu kommunizieren. Artikel 19 ist ein Grundbaustein der Demokratie. Und in diesen fragilen Zeiten wichtiger denn je.“
© Hans-Jürgen Burkard
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Textgrafik Walid Malik, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, DIMR: "Ohne das Menschenrecht auf Asyl (Artikel 14 AEMR) wäre ich heute nicht hier. Es schützte meine Familie vor Verfolgung und ermöglichte uns ein menschenwürdiges Leben in Freiheit und Sicherheit. Eine Stärkung des Asylrechts bedeutet für mich eine Stärkung der Menschenrechte."
© DIMR/ B. Dietl
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Textgrafik und Porträtfoto von Thomas Gill, Direktor der Berliner Landeszentrale für politische Bildung: „Unübertroffen ist derihr erster Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechte geboren.“ Ein Fanfarenstoß und eine ständige Verpflichtung.“
© Privat
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Textgrafik und Porträtfoto von Claudia Engelmann, stellvertretende Leitung der Abteilung Menschenrechtspolitik Inland/Europa: „Der Bildungserfolg eines Kindes hängt in Deutschland leider immer noch maßgeblich von der sozialen Herkunft ab. Das widerspricht dem Kerngedanken der Menschenrechte, nämlich dass diese Rechte – also auch das Recht auf Bildung (Art. 26 AEMR) - für alle Menschen gleich gelten.“
© DIMR/ B. Dietl
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Textgrafik und Porträtfoto Barbara Lochbihler, Mitglied im UN-Ausschuss gegen Verschwindenlassen: „Art. 2: ‚Jeder Mensch hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten…‘ Trotz großer Rückschritte in der Umsetzung dieser Rechte & Freiheiten gründen weltweit Menschenrechtsaktivisten ihr Engagement auf die AEMR und kämpfen erfolgreich für ihre Realisierung.“
© Privat
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© Amnesty International/ Sarah Eick
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Textrgrafik und Porträ Müşerref Tanrıverdi, Abteilungsleitung der Berichterstattungsstelle geschlechtsspezifische Gewalt: "Der Artikel 1 der AEMR ist für mich zentral. Die Betonung der Würde und Gleichheit aller bildet das Fundament für den Schutz der Menschenrechte. Er bedeutet einen entscheidenden Fortschritt in Richtung Gleichstellung und individueller Freiheit."
© DIMR/ B. Dietl
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Portrtät und Textgrafik: "Art.5 No one shall be subjected to torture or to cruel, inhuman or degrading treatment or punishment.", Gerald Staberock, World Organisation Against Torture (OMCT)
© OMCT
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Portrtät und Textgrafik: „Art. 1. Ohne Achtung der Würde jedes Menschen wären alle nachfolgenden Artikel und Verheißungen ihres Kerns beraubt. Dieser Kern, dem sich die Weltgemeinschaft verpflichtet fühlte und weiterhin fühlen muss, muss verteidigt und erhalten werden, gerade für die Schwächsten.“, Katrin Lehmann, Vorsitzende Richterin am Hessischen Verwaltungsgerichtshof a. D.
© Privat
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Textgrafik: „Das Recht und die Würde jedes einzelnen Menschen zählt – immer und überall. Dieser Grundsatz der Menschenrechtserklärung von 1948 ist heute so aktuell wie vor 75 Jahren. Es ist ein Versprechen, das es jeden Tag aufs Neue einzulösen gilt – gerade auch in Krisenzeiten.“, Dr. Julia Duchrow, Generalsekretärin Amnesty International in Deutschland. Poträtfoto von Duchrow mit einer türkisen Bluse und braunem, schulterlangem Haar.
© Amnesty International/ Silke Weinsheimer
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Poträtfoto mit dem Text: „Schokolade und Kaffee ohne Ausbeutung: Gerade arbeite ich für die EU an einem Verbot von Produkten aus Zwangsarbeit. Damit wollen wir als Europäer*innen Verantwortung für unsere Lieferketten übernehmen und sie frei von moderner Sklaverei machen, wie in Artikel 4 verankert.“ Anna Cavazzini, Grüne Europaabgeordnete und Mitglied im Handelsausschuss
© Europäisches Parlament
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© Julian Pahlke
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Porträtfoto mit dem Text: „Ganz klar: Artikel 1. ‚Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.‘ Daraus folgt alles, das gilt für alle bei uns: Deutsche, Eingewanderte, Schutzsuchende. In aufgewühlten Zeiten müssen wir das immer wieder betonen und jederzeit verteidigen.“ Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration; Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus
©  Integrationsbeauftragte/ Krautz
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Porträtfoto von Textgrafik: „Zusätzlich zu den entscheidenden beiden ersten AEMR-Artikeln schätze ich besonders Artikel 26, das Recht auf Bildung. Im Licht der UN-BRK verstehe ich ihn als Recht auf inklusive Bildung, die ich als Voraussetzung für eine inklusive Gesellschaft betrachte.“, Prof. Dr. Sigrid Arnade, Vorsitzende des Sprecher*innenrats des Deutschen Behindertenrates
© H.-G. Heiden
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Text: „In order to limit and adapt to climate change, governments will need to obtain and maintain popular support for the necessary transitional measures. This makes article 21(1) of the UDHR particularly relevant to climate action.“ Peter Splinter, Independent human rights consultant
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Porträtfoto mit dem Text: „Artikel 1 AEMR sichert jedem Menschen gleiche Rechte zu. Ich setze mich entschlossen dafür ein, diesen Grundsatz zu verteidigen und eine Politik zu gestalten, die auf den grundlegenden Menschenrechten basiert. Chancengleichheit ist mir dabei ein besonderes Anliegen.“ Doreen Denstädt, Thüringer Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz
© Jakob Schröter
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Porträtfoto und Text: „Die Artikel 9 („keine Ausweisung“) und 13 („Rückkehrrecht“) AEMR bilden die konzeptionelle Grundlage des ‚Rechts auf die Heimat‘. Der Bund der Vertriebenen fordert, dass Vertreibungen aus der Heimat geächtet und international verboten werden.“, Dr. Bernd Fabritius, Präsident „BdV – Bund der Vertriebenen“
© Henning Schacht
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Porträtfoto mit dem Text: „Nach den entsetzlichen Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges war und ist die AEMR ein Signal der Staatengemeinschaft für die Unverletzlichkeit der menschlichen Würde. Die Erklärung ist hochaktuell, denn die Wahrung der Menschenrechte ist auch heute wieder gefährdet, weltweit.“ Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen
© Behindertenbeauftragter/ Thomas Rafalzyk
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Porträtfoto mit dem Text: „Ohne Anerkennung der gleichen Menschenwürde und der unveräußerlichen Menschenrechte aller Menschen gibt es keine Freiheit, keine Gerechtigkeit und keinen Frieden in der Welt. Dieser Kerngedanke der AEMR gilt heute genauso wie vor 75 Jahren.“ Professorin Dr. Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte
© DIMR/ B. Dietl
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Text: "Wohnungslose Personen erleben in Deutschland massive Einschränkungen ihrer Grundrechte. In den Notunterkünften werden minimale Standards nicht eingehalten und auf dem Wohnungsmarkt haben sie wegen negativer Stereotype und klassische Vorurteile keine Chance.", Arnd Liesendahl, Mitglied im Sprecher*innenrat der FAG Partizipation BAG
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Porträtfoto und Text: „Article 28, because it underscores that we all have the right to live in a world where our human rights are protected and fullfiled. It means our societies, including our political and economic systems, as well as the international system, must guarantee we all live with dignity.”, Fernanda Hopenhaym Member, UN Working Group on Business and Human Rights
© Privat

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